ES TUT SICH WAS: Projekt zu OHIO

Ein Kooperationsprojekt zwischen der GFZK FÜR DICH und dem Kindergarten Alte Straße. Ausgehend von der Ausstellung „OHIO“ von Joachim Brohm 2007/2008 in der GfZK haben Kinder der Kindertagesstätte Alte Straße gemeinsam mit den Erzieherinnen und den Kunstvermittlerinnen der GfZK die Veränderungen von Orten im Umfeld des Kindergartens beobachtet und über den Zeitraum von November 2007 bis April 2008 fotografisch und zeichnerisch festgehalten. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Projektes war die Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie.

Arvid: „In der Galerie haben wir Bilder angeschaut und haben auch selbst gemalt. Wir haben auch Fotos angeschaut und ausgesucht.“
Annabell: „In der Galerie haben wir ein Ratespiel zu Bildern gemacht.“
Niklas: „Wir sind zur Galerie gelaufen. Ich habe eine Sonne, ein Rad und mich gemalt.“
Klaus: „Ich war mit Hannah in der Galerie und wir haben bei uns im Kreativraum gemalt, was wir beim Spazieren gesehen haben.“
Fabian: „In der Galerie haben wir Bilder angeschaut. Ich habe hier ein Haus gemalt. Und auf einem Bild stehe ich am Kindergarten. Das ist das große Haus.“
Lisa: „Felix und ich haben in der Galerie gemalt und viele Fotos gemacht. Die ganze Gruppe war in der Galerie. Da haben wir Bilder angeschaut und dazu gemalt.“
Bela: „Das bin ich und neben mir mein Freund Heinrich. Wir waren in der Galerie.“

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1. Phase
Bei einem ersten Zusammentreffen in der GFZK lernten die Kinder auf eine spielerisch- assoziative Weise die Ausstellung kennen. Zuerst sprachen sie über das Thema Fotografie. Einige Fragen dabei waren: Was ist ein Foto? Wie macht man ein Foto? Habt ihr schon einmal fotografiert? Was habt ihr fotografiert? Und habt ihr Fotos zu Hause und was ist darauf zu sehen?
Anschließend schauten sich die Kinder die Ausstellung genauer an. Eine Station war die Reihe „Fahren“. Hier hat Joachim Brohm innerhalb eines Jahres die Umgebung von Ravensburg aus dem fahrenden Auto heraus fotografiert.
Gemeinsam wurde überlegt, ob und was es im Alltag für Wege gibt, die jeder tagtäglich geht oder fahren muss und was man dabei alles entdecken kann. Die Kinder überlegten eine Weile, doch dann wurde ihnen klar, dass sie jeden Tag in den Kindergarten gehen oder gefahren werden. Dazu fielen ihnen Dinge wie Ampeln, Verkehrsschilder und Baustellen auf. Die Kinder zeichneten ihren Weg zum Kindergarten auf und kennzeichneten die Dinge, die besonders auffallend sind.

Valentin: „Ich habe auf der Leinwand die Wege gezeigt, wo es zum Kindergarten geht. Beim Spazieren habe ich nach den Baustellen geschaut und Fotos gemacht.“
Heinrich: „Hier bin ich gut zu sehen, wie ich fotografiere.“
Anna: „Wir sind am Eisladen lang gelaufen und an einer Baustelle. Dort haben wir Fotos gemacht.“
Anne: „Auf dem Foto bin ich. Hier fotografiere ich, auf dem anderen Foto fotografiert mich jemand. Hier habe ich den Weg von zu Hause zum Kindergarten gemalt.“
Bailey: „Wir waren mit dem Fotoapparat knipsen und dann haben wir die Fotos aussortiert die uns gefallen.“

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2. Phase
Das zweite Treffen fand im Kindergarten Alte Straße statt. Der Besuch in der Galerie wurde reflektiert und mit den neuen Vorhaben in Verbindung gebracht. Es wurden Einwegkameras an jedes Kind ausgeteilt. Bei dem ersten Spaziergang fotografierten die Kinder nun alles was ihnen auffällt und gefällt. Zudem wurden ihnen verschiedene Fotos vorher ausgesuchter Stationen/Orte auf dem Weg gezeigt. Es beginnt mit einem Foto von einer Werbetafel, die die Kinder finden müssen. Auf dem Weg dorthin entdecken sie, dass sich die Realität mit der Zeit verändert hat. Es sind keine Blätter mehr auf den Bäumen und an der Litfaßsäule hängt ein anderes Plakat als vorher. Weitere Stationen die die Kinder aufsuchten, sind eine Litfaßsäule, eine Wiese, eine Hausfassade mit Gerüst und eine große Baustelle. Jedesmal stellen die Kinder Veränderungen fest, die sie mit ihren Kameras fleißig festhalten.
Zurück im Kindergarten wurden Leinwände zusammen geschraubt, um eine große Arbeitsfläche zu schaffen. Die Kinder erinnerten sich an ihren Spaziergang und somit auch an den Weg und ihre einzelnen Stationen. In gemeinschaftlicher Arbeit sollte eine große Landkarte von der Umgebung des Kindergartens als Endprodukt geschaffen werden, um beim nächsten Treffen die Fotos in das Wandbild integrieren zu können. In das Zentrum des Bildes zeichneten die Kinder den Kindergarten, umgeben von z.B. dem Nikolaus, der Sonne und wirren Wegen.
Die weiteren monatlichen Treffen zwischen Januar und Juni 2008 beschäftigten sich die Gruppen weiterhin mit dem Aufnehmen von neuen Fotos. Während mehrerer Besuche der Kunstvermittlerinnen im Kindergarten fanden zudem verschiedene Übungen zur fotografischen Wahrnehmung statt. Während regelmäßiger Auswertungstreffen der Zwischenergebnisse entstanden weitere künstlerische Produkte wie Zeichnungen der persönlichen Lieblingserinnerungen, die Pläne über die Spazierrundgänge sowie wurden vervollständigt und schließlich die Ausstellung mit allen gemeinsam konzipiert und geplant.

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Am 27. Juni um 16 Uhr fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung in der GALERIE FÜR DICH statt.

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Projektleiterinnen: Julia Crusilla, Alexandra Kühnert, Lena Seik


GfZK


Kunstvermittlung für Kinder und Jugendliche in der GfZK Leipzig

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