Ein Filmworkshop für Jugendliche über unterschiedliche Erfahrungen und verschiedene Wege mit ihnen (künstlerisch) umzugehen.
Jeder einzelne von uns trägt ein Erbe mit sich, das ihm durch seine Familie, die Orte seiner Kindheit und die eigenen Erfahrungen mitgegeben wurde. Ein Erbe kann einem viele Türen öffnen, es kann aber auch schwer zu tragen sein, sperrig oder sogar unverständlich. Mit einem Erbe im Gepäck kann es manchmal durchaus schwierig sein, anzukommen, sich einzubringen und „heimisch“ zu werden.
In einem 5-tägigen Ferienworkshop werden die Jugendlichen die Möglichkeit haben, sich dem zu nähern, was sie selbst als ihr „Erbe“ ansehen. Begleitet von professionellen Kunstvermittler/innen werden sie zunächst Filme anschauen, die sich mit dem Thema des Umgangs mit dem eigenen Erbe beschäftigen und in einem zweiten Schritt selbst ein Konzept entwickeln, das sie gemeinsam umsetzen.
Kurstagebuch:
Montag, 20.02.2012: Nach einer Vorstellungsrunde und einem Brainstorming zum Begriff „Erbe“, werden die Filme „Zusammengebacken“ von Susanne Schulz und „Meine Familie und Ich“ von Frank Westermeyer und Sylvie Boisseau gezeigt. Danach besuchen alle die aktuelle Ausstellung im GfZK-Neubau „Szenarien über Europa“ und betrachten drei unterschiedliche Arbeiten unter dem Aspekt des „Erbes“. Für den nächsten Tag sollen symbolische Boxen mit Erinnerungen und wichtigen Gegenständen aus der eigenen Vergangenheit mitgebracht werden.
Dienstag, 21.02.2012: Die Boxen werden in der Runde ausgetauscht und besprochen, unter den mitgebrachten Gegenständen sind Erinnerungsstücke, Briefe, Tagebücher, Reliquien, Musik und Fotos. Im darauffolgenden Brainstorming überlegen sich die Teilnehmer/innen, wie sie ihre Vorstellungen von persönlichem Erbe künstlerisch umsetzen könnten. Für die folgenden Projekttage werden die Konzepte in einen Timetable festgehalten.
Mittwoch, 22.02.2012: Nun geht es an die Umsetzung der Ideen vom Vortag. Dafür wird gefilmt, Musik gemacht und aufgenommen, in der Bibliothek der GfZK recherchiert, Collagen erstellt und Tonspuren eingesprochen. Zum Abschluss wird der Film „Nachlass“ von Robin Curtis gezeigt und diskutiert.
Donnerstag, 23.02.2012: Da sich einige Teilnehmer für das Medium des Films entschieden haben, bekommen die Teilnehmer/innen eine Einführung in ein übliches Schnittprogramm. An verschiedenen Schnittplätzen werden die gefilmten Sequenzen angepasst und die übrigen Arbeiten fertiggestellt. Die Ausstellung für den nächsten Tag wird gemeinsam konzipiert, die Teilnehmer/innen entscheiden sich für individuelle Präsentationsformen, wie Filminstallationen, Einrichtungen eines Interieurs oder einer privaten Ecke innerhalb des Ausstellungsraumes, in der das Entstandene gezeigt werden soll.
Freitag, 24.02.2012: Die Arbeiten werden fertiggestellt – vor allem der Filmschnitt nimmt viel Zeit in Anspruch. Die TeilnehmerInnen bereiten den Ausstellungsraum vor und organisieren zusätzliche Einrichtungsgegenstände und Technik. Gemeinsam einigen sie sich auf die Verteilung der Werke im Raum und bereiten die Vernissage vor. Nach der Ausstellungseröffnung mit Familien, Freunden und anderen Interessierten, besteht die Möglichkeit, Fragen an die Teilnehmer/innen zu richten.
Die Ausstellung bleibt noch bis zum Sonntag, den 26. Februar geöffnet.
Kursleitung: Julia Kurz, Susanne Schulz, Luc-Carolin Ziemann
Vielen Dank an Anne-Sophie Pahl!
Der Ferienkurs ist eine Kooperation zwischen film plus* und der GfZK und wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig (Referat für Migration und Integration).