Vermittlungsprojekt:
Julia Schäfer >Der Modellwettbewerb<
in Zusammenarbeit mit General Panel
Der Modellwettbewerb richtete sich an alle LeipzigerInnen, für die Ausstellung ein Modell der umstrittenen „Brühlhäuser“ zu bauen, aus dem hervorgeht, welche Nutzung sie sich für diese Gebäude denken könnten. Die Gebäude stehen an prominenter Stelle gegenüber dem Hauptbahnhof und markieren im Stil der sozialistischen Moderne als Wohnscheiben den Beginn des Innenstadtbereichs. Die Häuser stehen vor dem Abriss und sind als markante Bebauung zum Diskussionsort der Stadtentwicklung geworden. Die Modelle der LeipzigerInnen – von Schulklassen bis zum Architektenbüro waren hier unterschiedlichste TeilnehmerInnengruppen zu verzeichnen – wurden von einer fachkundigen Jury begutachtet und in der Ausstellung gezeigt. Die Übersicht zeigte im Interviewheft zur Ausstellung (einem ausgehändigten Adapter in Heftform zum besseren Verständnis der Ausstellung) ein Schema, das deutlich westliche und östliche Moderne zeitlich in Verbindung bringt. So war z. B. das Hansaviertel in West-Berlin 1957 eine Antwort auf die Karl-Marx-Allee im Osten. Zwei Arbeiten, die in der künstlerischen Auseinandersetzung der Arbeiten des Modelabels Frisch und Karsten Konrad oder Inken Reinert andererseits im Zentrum standen. (Das Modelabel Frisch war eingeladen, das Schaufenster des Neubaus zu gestalten, was als Vermittlungsadapter sehr gut funktionierte und auch auf Verwirrung stieß – ob der Mode, die da in der GfZK gezeigt wurde).
Informationen zur Ausstellung „Was wäre, wenn…“ 2005
02.07.2005 – 04.09.2005
mit Inken Reinert, Karsten Konrad, Anna Meyer, Terence Gower, Frisch
kuratiert von Julia Schäfer
Die Ausstellung findet im Rahmen des Projektes Heimat Moderne statt, einer gemeinsamen Initiative verschiedener Leipziger Institutionen und Gruppen, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Zum Trägerverein Experimentale e.V. haben sich zusammengeschlossen: Forum zeitgenössischer Musik Leipzig e.V, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Büro für urbane Projekte, General Panel und raum4.
Modelle appellieren an die Vorstellungskraft. Wie könnte und würde etwas sein oder aussehen? Gleichzeitig dienen sie auch der Re-Konstruktion. Im Modell kann Realität im kleinen Maßstab inszeniert und imaginiert werden. Die KünstlerInnen der Ausstellung setzen sich in Modellen mit Modellen von Architektur und Stadtplanung auseinander, die in den 50er und 60er Jahren in Ost und West zur Moderne gehörten. Die Ausstellung geht den Visionen und Utopien sowie dem Scheitern dieser Modelle nach. Gleichzeitig behandeln die KünstlerInnen das Material der Moderne als nach wie vor aktuelles Potential zur Diskussion um Stadtplanung und Lebensvision und die Zukunft unserer Städte im Umgang mit Geschichte. Alle KünstlerInnen gehen hierbei auf unterschiedliche Art und Weise mit der Möglichkeit des Modells um.