Im September 2016 verbrachten 13 junge Erwachsene aus Serbien, Russland, Ungarn, Deutschland, Slowenien und Malaysia zwei Wochen in Leipzig, um die Stadt und ihre Kulturlandschaft kennenzulernen. In einem dreitägigen Workshop in der GfZK beschäftigten sie sich mit zeitgenössischer Kunstvermittlung, erprobten Methoden und entwickelten eigene Ideen.
1.Tag
Nach einem ersten Kennenlernen schauten wir uns die Ausstellung zum Vermittlungsprojekt „Identität-ID“ genauer an. Dabei stellten wir uns die Fragen: Wie wird Vermittlung in der GfZK verstanden, wie wird hier gearbeitet? Mit welchen Themen beschäftigen wir uns und wie laufen Vermittlungsprozesse ab?
Danach näherten wir uns in praktischen Übungen verschiedenen Methoden zeitgenössischer Kunstvermittlung an. Zum Beispiel fanden wir Assoziationen und Bilder zu zufällig ausgewählten Begriffen.
2. Tag
Am nächsten Tag besuchten wir gemeinsam die Ausstellung „Sentsovs Camera“ und beschäftigten uns intensiver mit dem Film „War in Kjiv“. Der Film ist in einem Workshop im Rahmen der Kjiv-Biennale entstanden und setzt sich mit der Situation in Kijv nach der russischen Annektierung der Krim auseinander.
Wir tauschten uns über eigene politische Erfahrungen aus, sprachen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede und darüber, wie diese Erfahrungen unser Leben beeinflussen. Dann überlegten wir, wie wir mit künstlerischen Mitteln in einen Dialog über unsere Erfahrungen treten können.
Die Teilnehmer*innen arbeiteten in kleinen Gruppen an einer künstlerischen Umsetzung ihrer Ideen.
3. Tag
Am Vormittag arbeiteten die Gruppen an ihren Projekten weiter, die anschließend vor der gesamten Gruppe präsentiert wurden.
Die Projekte bestanden aus einer Performance in Form einer stillen Diskussion, in dem sich die Teilnehmer*innen zu Themen wie Krieg, Liebe und Religion austauschten. Für ein weiteres Projekt ließen sich Teilnehmer*innen Fotos aus einer MC Donald Filiale in ihren Heimatländern von Freunden schicken, die sie zu Postkarten verarbeiteten. Sie reflektieren über gemeinsame Phänomene, die über nationale Grenzen hinweggehen. In einem dritten Projekt setzte sich eine Gruppe mit Grenzüberschreitungen- und verschiebungen auseinander, indem sie in ein leerstehendes Haus eindrangen und dort mit einer Linie aus Tinte experimentierten und eine Bilderreihe daraus entwickelten.
Workshopleitung: Bettina Salzhuber und Johanna Krümpelbeck
19. bis 21. September 2016